Geschichte der Gemeinde Vollmaringen


Erste Spuren einer Besiedelung der Gemarkung Vollmaringen sind etwa 7000 Jahre alt. Sie stammen von den "Bandkeramikern" (so genannt wegen ihrer Vorliebe für Bandförmige Ziermuster auf ihren Tongefäßen). Sie gelten als die ersten seßhaften Europäer, die statt von der Jagd hauptsächlich vom Ackerbau lebten.


Spätere Spuren stammen von den Kelten (etwa 450 v. Chr. bis um Christi Geburt).


Im letzten Drittel des ersten Jahrhunderts erlebten die Kelten dann die Besetzung durch die Römer, die die Gegend bis etwa zum Jahr 260 beherrschten, bis sie von den Alamannen wieder vertrieben wurden. Aus dieser Zeit wurden Reste eines römischen Gutshofs entdeckt.


Die Spuren der Alamannen in Vollmaringen beschränken sich auf einige Gräber, die man durch die Grabbeigaben zuordnen konnte und den Namen: Wie viele Orte mit der Endung -ingen ist wohl auch Vollmaringen ursprünglich von den Alamannen gegründet worden. Sein Namensgeber dürfte ein Alamanne mit dem Namen Volkmar gewesen sein, der mit seinen "Volkmaringe" - wie man damals die Gefolgsleute in Anlehnung an den Namen ihres Anführers nannte - das Gelände der heutigen Gemarkung Vollmaringen in Besitz nahm. Leider lässt sich dieser Vorgang nicht terminieren und für weitere Jahrhunderte gibt es keine schriftliche Überlieferung.


Erst in einer Urkunde aus dem Jahr 1287 wird der Ort Vollmaringen erstmals schriftlich genannt. Deshalb feierte der Ort im Jahr 1987 seine 700-Jahr-Feier.


Am 1. Dezember 1971 wurde Vollmaringen in die Stadt Nagold eingemeindet, zu der es bis heute gehört.


In den letzten Jahrzehnten hat sich Vollmaringen vom landwirtschaftlichen Dorf in ein "Wohndorf" gewandelt.


Vollmaringen bildet mit seinen 1642 Einwohnern den zweitgrößten Stadtteil Nagolds und erstreckt sich über insgesamt 651 Hektar. Der Ort liegt politisch betrachtet in der Mitte Baden Württembergs, denn hier grenzen drei der insgesamt vier Regierungsbezirke aneinander. Darüber hinaus treffen vier Landkreise an der Vollmaringer Gemarkung zusammen.

Vollmaringen ist ein attraktives Dorf zum Leben, 7 km entfernt von der Autobahn A81 Stuttgart-Singen. Vollmaringen selbst verfügt über eine Rathausgeschäftsstelle am Ort. Mit Hilfe der Ortskernsanierung wurde der Kirchplatz, sowie die Baisinger Straße neu gestaltet.
Weitere Projekte werden aktuell geplant. In der Gündringer Straße entstehen aktuell Bauplätze für junge Familien.

Die katholische Kirche St. Georg mit ihrem markanten, über 50 m hohen Kirchturm, das Vollmaringer Schloss sowie die Londorfer Kapelle auf dem Friedhof stellen die drei Wahrzeichen von Vollmaringen dar.


Insgesamt drei Kirchengemeinden sind in Vollmaringen beheimatet: die katholische Kirchengemeinde St. Georg, die Evangelische Bonhoeffer-Kirchengemeinde Vollmaringen sowie die Neuapostolische Kirche Nagold-Vollmaringen. Die katholische Kirchengemeinde St. Georg betreibt den Friedhof sowie den Kindergarten St. Josef, in dem auch Kleinkindbetreuung angeboten wird.


Am Ort gibt es als weiteres Bildungsangebot die Grundschule Vollmaringen. Wichtige Aufgaben im dörflichen Leben übernimmt auch die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Vollmaringen, die die zweitgrößte Abteilung mit zurzeit 39 Aktiven in Nagold stellt.

Neben der großen Gemeindehalle und zwei Sportplätzen gibt es in Vollmaringen zwei Kinderspielplätze, einen Jugendraum, der von aktiven Jugendlichen selbstverwaltet wird, und einen Dorfgemeinschaftsraum, der auch für private Feste genutzt werden kann.

Die Infrastruktur des Ortes wird durch die verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten wie Bäckerei Miller, Gemüsemarkt Raible, Schreibwaren- und Farbengeschäft Farben Reinhardt, zwei Bankfilialen, sowie einen Friseurbetrieb geprägt.

Am Ort gibt es unterschiedliche Gewerbebetriebe unter anderem das Reisebusunternehmen Weiss & Nesch sowie verschiedene weitere Handwerksbetriebe.

Zwei Gastronomiebetriebe, die „Linde“ und das Sportheim Vollmaringen sind in Vollmaringen ansässig. Im Sportheim wird gutbürgerliche Küche mit Südtiroler Spezialitäten angeboten.
 
Vollmaringen zeichnet sich durch ein überaus aktives und reges Vereinsleben aus. Der zweitgrößten Nagolder Sportverein, der SV Vollmaringen, der mit seinem breiten Sportangebot verschiedene Zielgruppen anspricht, besteht aus 3 Abteilungen: Der Fußballabteilung, der Breitensportabteilung sowie der Skiabteilung.

Der Musikverein „Frohsinn“ Vollmaringen, gegründet im Jahre 1911, zeichnet sich durch eine aktive Jugendarbeit und ein ebenso großes wie erfolgreiches Orchester, den „Vollmaringer Musikanten“, aus. Neben musikalischen Höhepunkten wie etwa dem Jahreskonzert veranstaltet der Musikverein das mehrtägige, traditionelle Frühlingsfest, das alljährlich um den 1. Mai herum stattfindet.

Das kulturelle Leben wird darüber hinaus durch den Männergesangsverein „Cäcilia“ Vollmaringen bereichert, der zugleich der Kirchenchor der katholischen Kirchengemeinde ist, und seit kurzem auch einen Kinderchor unter seinem Dach beherbergt, die „Vollmaringer Lerchen“.

Aufgrund der katholischen Prägung des Ortes spielte die Fasnet schon seit jeher stets eine wichtige Rolle in Vollmaringen. Die größte Narrenzunft Nagolds, die Narrenzunft Vollmaringen e.V., wurde dann nach dem Hallenbau 1983 gegründet und besteht aus insgesamt vier Gruppen mit den traditionellen Hästrägern Fruchtmaale, Weiherhexen und Teufel sowie dem Narrenrat. Den Höhepunkt der traditionellen Vollmaringer Fasnet bildet neben den Hallenveranstaltungen der Rathaussturm mit Schlüsselübergabe am Schmotzigen Donnerstag und der große Narrenumzug am Fasnetssamstag.

Der Verein zur Förderung des Vereins- und Dorflebens in Nagold-Vollmaringen e.V. vereinigt alle Vollmaringer Vereine, Kirchen und Institutionen. Dieser Verein, der aus dem Hallenförderverein hervorging, verwaltet den Vereinsschuppen sowie die Sporthallenküche und veranstaltet das Vollmaringer Dorffest. 

Aktiven Naturschutz betreibt der NABU Vollmaringen, der sich insbesondere für die Landschaftspflege von Streuobstwiesen und Feuchtbiotopen wie etwa dem Lehnd einsetzt.

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